Kopfkino – Der KW-Mann – Teil 1 (eine mysteriöse BDSM Geschichte)

Für Kurt war es ein Tag wie jeder andere. Am Ende eines eher faden Arbeitstages hastete er mit dem Menschenstrom nach Hause. Er fuhr mit der U-Bahn. Manchmal machte er Halt im Supermarkt und kaufte sich etwas zu Essen. Daheim wartete das Kopfkino. Er ließ sich meistens aufs Sofa fallen, zog den Karton mit den Kleenex herbei und holte sich einen runter. Das glich mehr einer täglichen Routine. Nur manchmal, wenn er Lust auf ein heißes Bad hatte, geduldete er sich eine Weile und setzte das Ritual in der Hitze des Schaumbads fort.

An dieser Gepflogenheit war nichts besonderes, schon gar nicht etwas, das eine eigene Kurzgeschichte verdienen würde. Und doch besaßen Kurts Masturbationsgewohnheiten eine kleine Besonderheit, die vielleicht doch einer Erwähnung wert ist. Seine Kopfkinos waren ein renitenter Ausdruck an Disziplin und Ordnung. Insgeheim war es darauf stolz. Alle Fantasien, die er zum Einsatz brachte, waren SMiger Natur und wurden in den Windungen seines Gehirns nach einem streng organisierten Schema aktiviert.

Kopfkino am Montag stellte er sich Herrin Dagmar vor, eine mollige, ältere Domina, wenig ansehnlich, doch dafür streng mit dem Rohrstock und dem Strapon – und auch derberen Spielchen, wie dem Natursekt nicht abgeneigt. Sie war seine Unterschicht-Göttin. Sie rauchte Kette, ihre Brüste waren riesig, hingen aber auch kräftig durch. Ihre Vulva war riesig, während sich darüber eine Kaskade aus Bauchfalten geformt hatte. Sie war zwar kein Modell – doch dafür gab es bei ihr keine Tabus und keine Hemmungen.

Kopfkino am Dienstag stellte er sich Lady Miriam vor. Sie war eine sehr klassische Domina, schlank und hochgewachsen, zumeist mit eng zusammengebundenen Haaren und einem hochgeknöpften Damenanzug. Lange nicht mehr jung, doch stets perfekt geschminkt und geschmackvoll angezogen, war sie die Direktorin einer englischen Schule. Kurt war dort ein junger Student, der öfter vor anderen Mitschülern, ihren “cane” oder “paddle” zu spüren bekam. Sie bestrafte ihn besonders oft und besonders streng, denn sie wollte keinen Verdacht aufkommen lassen. Denn in aller Heimlichkeit war Kurt zugleich ihr submissiver Liebhaber, der ausschließlich die Lust und Freude seiner Herrin im Sinne hatte. In ihrem Hinterzimmer bildete sie ihn zu ihrem idealen Leckdiener aus.

Kopfkino am Mittwoch war Malediva dran, eine durchgeknallte Fetish-Göttin, die gerne enge Ganzkörper-Latexanzüge trug und eine DJane in anrüchigen Clubs war. Sie hatte ganz kurze, rote Haare und einen riesigen Mund, mit dem sie ein äußerst hämisches Lächeln bilden konnte. Ihr ausgeliefert zu sein, bedeutete Exzess und Exzentrizität. Kurt wusste nie vorher, womit sie ankommen würde. Es konnte ein Klistier sein, oder eine Menge Klemmen an seinen empfindlichsten Körperstellen. Oder etwas ganz anderes.

Kopfkino am Donnerstag war Lady Katharina gefragt, eine recht typische Studio-Domina, die nicht mit Gleitmittel für ihren Strapon sparte. In ihrem Studio waren alle Geräte entweder mit schwarzem, oder roten Leder bezogen. Oder beides kombiniert. Mit ihr gab es keinen Sex, doch sie besaß eine Zofe, die sie manchmal herbeiholte, um den Sklaven zu belohnen. So tief in der Arbeitswoche brauchte Kurz Belohnungen.

Kopfkino am Freitag drehte sich alles um die Jungherrin Frederike. Sie war eine Anfängerin, gerade mal sechzehn Jahre alt und stieß sich an ihm ihre Stilettos ab. Ihre dominante Bekleidung war noch sehr dezent und wenig auffällig – schließlich musste sie ihre Neigung vor ihren Eltern verstecken. Doch Kurt war ein williger Einstiegshelfer und so durfte sie ihn nach Lust und Laune quälen. Kurt liebte es, ihre junge Fut zu lecken und lebte stets in der unterschwelligen Eifersucht auf all die Männer, welche die spröde, anziehende Frederike in den kommenden Jahren und Jahrzehnten noch kennen lernen würde.

Kopfkino am Samstag ließ es Kurt in seinem Kopfkino auch mal krachen. Er war dort der Handwerker in einem Nonnenkloster. Die äußerst strenge und ebenso dürre Äbtissin hielt sich ihn als heimlichen Liebhaber. Er besuchte sie durch eine Geheimtür, die direkt in ihre Gemächer führte. Doch die Oberschwester neigte dazu, ihn zu verhören und bei moralischen Verfehlungen streng mit einem abgenutzten Holzpaddel zu bestrafen. Manchmal sah er ihr durch den Türspalt zu, während sie mit dem selbigen Paddel eine der Nonnen disziplinierte.

Kopfkino am Sonntag lebte Kurt auf einer einsamen Insel. Mit seiner Tante Erika. Kurt hatte tatsächlich eine Tante diesen Namens und schon als kleiner Junge hatte er heimlich fantasiert, mit ihr eine unterwürfige Beziehung zu haben. Sie war eine gebieterische Frau mit kräftigen Schenkeln und stämmigen Beinen, die manchmal in großen Gummistiefeln steckten, während sie ihren Garten umgrub. Als er noch ein Teenager war, drückte sie manchmal seinen Kopf gegen ihre riesige Brust und er hatte sich tausendmal vorgestellt, wie sie ihn für ihre Gelüste missbrauchte. Nun, in seinem Kopfkino, war er wieder ein Teenager, der mit seiner Tante in den Urlaub gefahren war.

Doch das Schiff sank und nur sie beiden konnten sich auf eine einsame Insel retten. Erika führte ihn in die Kunst des Facesittings ein, welches sie an ihm mit gebotener Rücksichtslosigkeit praktizierte. Doch oft blies sie ihm einfach nur seinen Schwanz, oder befahl ihm, sie zu besteigen. Ihre Dominanz hatte wenig mit Strafritualen zu tun, obwohl sie bei Missachtung auch eine gute Backpfeife austeilen konnte. Ihr ging es mehr darum, dass er tat, was sie ihm befahl.

Für Kurt wurden alle sieben Herrinnen zu einem festen Bestandteil seines Alltags. Gemeinsam bildeten sie eine Kalenderwoche seines Lebens. Er war ihr KW-Mann geworden und sie konnten sich auf ihn verlassen. Weder erlaubte er sich an einem falschen Tag eine bestimmte Herrin in seinen Gedanken zu aktivieren noch erlaubte er sich, einen Tag auszulassen. Mit jeder von ihnen war er rund 52 mal im Jahr intim – stets am selben Wochentag.

Doch durch diese Gewissenhaftigkeit erschuf er eine tiefe Vertrautheit mit allen sieben Göttinnen. Durch ihren disziplinierten Einsatz wurden sie vor seinem geistigen Augen immer detaillierter und immer plastischer. Schließlich verlor Kurt das Interesse, eine echte Herrin kennen zu lernen. Zu ungewiss und zu unberechenbar erschienen ihm da die Aussichten. Echte Dominas konnten nicht mit seinem geheimen Kabinett mithalten. Seine Welt war somit der organisierten Ordnung verschrieben. Doch diese Ordnung sollte eines Tages vollständig zusammenbrechen.

Dies geschah an einem Samstag. Wie gewohnt ließ er sich auf sein Sofa fallen, schloss die Augen und erweckte die strenge Äbtissin Adelheid zum Leben. Sie war nicht da. Er saß allein in ihrem Gemach. Das war nicht ungewöhnlich. Sie hatte ihn bestellt und er wusste, dass er zu warten hatte, sollte sie noch nicht da sein. Doch er hörte schon die vertrauten Geräusche eines großen Holzpaddels und dazu eine schmerzerfüllte Stimme.

So lauschte er eine Weile und begab sich schließlich in den Zwischenraum, der direkt mit dem Arbeitszimmer der Oberschwester verbunden war. Hier konnte er, verborgen im Schatten des Zwischenraums und eines dicken Vorhangs heimlich die Ereignisse im Arbeitszimmer beobachten. Und er wurde nicht enttäuscht. Adelheid hatte gerade begonnen, eine unartige junge Nonne zu bestrafen. Diese schniefte vor sich hin, das Nonnenkleid hochgezogen, während das Paddle auf ihren nackten, dunkelroten Hintern krachte.

Später kam die Äbtissin in ihren Privatraum. Kurt war rechtzeitig dorthin geflüchtet und saß nun brav auf dem Stuhl und wartete. Wie so oft endete diese Fantasie mit einer intensiven Runde Cunnilingus. Schwester Adelheid zog ihre Robe hoch, so dass er auf ihren nackten Schoss blicken konnte und forderte ihn in knappen Worten, seine Arbeit zu tun. Im Finale hielt sie seinen Kopf fest und erreichte so den Höhepunkt.

So auch Kurt. Das Kopfkino löste sich auf. Dies war die eine DVD, die man nicht in die Hülle zurücklegen musste.

Nachdem sich Kurt abgewischt hatte und gleichgültig die zerknüllten Taschentücher auf den Boden warf, setzte er sich an den Computer und spielte einige Spiele. Als der Abend bereits fortgeschritten war, klickte er sich noch eine Weile durch seine Bookmarks. Schließlich landete er eine Weile auf https://bdsm-geschichten24.de – dort holte er sich manchmal Inspirationen für seine sieben Kopfkino-Abteilungen.

Als er dort eine Kurzgeschichte mit dem Titel “In den Fängen der Äbtissin” sah, klickte er schmunzeln darauf. Er fand es amüsant, dass ausgerechnet an einem Samstag, nachdem er selbst eine äußerst heiße und äußerst feuchte Begegnung mit seiner Oberschwester Adelheid hatte, er auf eine BDSM-Geschichte stieß, die ebenfalls von einer Ordensschwester handelte. Das Leben bot eben die verrücktesten Zufälle auf.

Die Geschichte stammte von einem User mit dem passenden Namen “darkmind“. Kurt begann die Story zu lesen und mit jedem Absatz, den seine Augen streiften, schlug sein Herz schneller, während das Blut in seinen Adern gefror.

Dann las er jene Zeilen, die ihm fast das Bewusstsein raubten:

“Zum wiederholten mal blickte ich heimlich durch die Lücke am Ende des Vorhangs. Die junge Nonne schluchzte leise vor sich hin, während sie mit einer Hand den Saum ihrer Robe hochhielt und sich mit der anderen gegen den Stuhlsitz lehnte. Die Stuhllehne bohrte sich in ihren Bauch. Herrin Adelheid stand mit gewohnt strenger Miene hinter ihr und strafte sie mit dem länglichen Holzpaddel.

‘Das wird dich lehren, heimlich in die Stadt zu fahren’, sagte kaltherzig die Äbtissin. ‘Bist du eine Braut Christi, oder  eine Hure?’

‘Ich bin keine Hure’, schluchzte das Mädchen und rieb sich den feuerroten Hintern.”

Kurt sprang auf und ging benommen rückwärts. Er stolperte über seine Sporttasche, die er dort mittags nachlässig liegen ließ. Er fiel auf die Gauch und starrte aus Distanz den Monitor an. Dies waren exakt jene Vorgänge, die er sich bei seiner Selbstbefriedigung ausgemalt hatte. Sogar jene Sätze, die zwischen beiden Nonnen gefallen waren, glichen den Ergüssen seiner Fantasie. Wie war das nur möglich?

Zitternd saß Kurt da und starrte den Computerbildschirm an, unfähig zu entscheiden, was er als nächstes tun sollte.

(FORTSETZUNG FOLGT – WENN IHR WOLLT 🙂

 

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5 Gedanken zu „Kopfkino – Der KW-Mann – Teil 1 (eine mysteriöse BDSM Geschichte)

  1. Lach, ich hatte gerade Ähnliches bei deiner “Erpresserin” geschrieben. Danke, ich muss mich da endlich mal hinsetzen und weiterschreiben.

  2. Hey man, bevor ich es vergesse – ich habe mir deine Äbtissin Adelheid mal ausgeliehen und sie in den Mittelpunkt meiner eigenen Geschichte gemacht. Wenn auch nicht als Äbtissin, sondern lediglich als Nonne. Aber das nur am Rande. Ich hoffe, das ist OK für dich. 🙂

    1. Nur zu! Ich gehe jetzt mal gespannt deine ersten Resultate begutachten. Vielleicht ist es der Anfang eines perversen Adelheid-Kults. 🙂

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